Um 1890. Unsigniert. IMBERTON (?), Jacques Philippe (1846 Lissabon - ?)

Farbloses Glas, polychrome Emailmalerei, Blei. 166 x 46 cm (mit Rahmen 198 x 57,5 cm).

Rechteckiges Fenster mit erhabener Emailmalerei im Stil der türkischen İznik-Keramik: gerahmt von einer Floral- und Ornamentbordüre eine Moscheeampel mit stilisiertem Blumenbukett, als Bekrönung pseudoarabische Schriftzeichen.

Imberton, J. P.: tätig zwischen 1875 und 1891, Glasdekorateur, Mitarbeiter von Philippe-Joseph Brocard, ab 1882 firmiert er in Paris als Emailmaler, er beherrschte in Perfektion die dekorativen Techniken der Glasgestaltung. Er schuf und reproduzierte ornamentale Ensembles, die er mit polychromer Emaille auf Glas malte, wobei er von ägyptischen, syrischen, persischen und islamischen Künstlern des 12. bis 14. Jahrhunderts inspiriert wurde. So dekorierte er Vasen, Tafelservice und Moscheelampen im maurischen Stil. Darüber hinaus waren für ihn Werke der Renaissance sowie der Natur selbst Quellen der Inspiration. Seine in Reliefemail ausgeführten Malereien, die er vor allem auf Glas anwendete, sind von außergewöhnlicher Feinheit. So schuf er auch einige äußerst seltene Bleiglasfenster mit persisch inspirierten Verzierungen. In den ersten Jahren seines Schaffens arbeitete Imberton mit den Glasdekorateuren und Emaillierern A. Buncon und Dupontieux zusammen. Imbertons Werke wurden auf mehreren Weltausstellungen präsentiert und prämiert (1878 Paris/Bronzemedaille, 1883 Amsterdam/Goldmedaille, 1888 Brüssel/Ehrendiplom, 1888 Barcelona/Goldmedaille, 1889 Paris). Pendant zu Los 1727.

Literatur : Vergleiche Olland, Pilippe (2023), Dictionnaire des Maîtres Verreries. Marques & Signatures. De l'art nouveau à l'Art déco, S. 183; Hartmann (1997), S. 653.

Provenienz : Privatsammlung Berlin. In den 1970er Jahren erworben aus einer Villa in Norddeutschland.

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