Schwertermarke mit Stern, Marcolini-Zeit, 1774-1814.

Polychrom bemalt, goldstaffiert. H Tasse 10,5 cm, Ø originale Untertasse 13,5 cm.

Glockentasse mit gewinkeltem Henkel, Deckel mit Lorbeerkranzknauf. Auf der Tasse die grisaillegemalte Darstellung des jungen Abelard sowie auf der Untertasse die Darstellung der Heloise, auf dem Deckel eine Gedenksäule mit der Aufschrift "Abelard / Heloise". Darstellung im Untertassenspiegel etwas berieben, Goldränder etwas berieben.

Die Darstellung erinnert an die berühmte mittelalterliche Liebesgeschichte des scholastischen Denkers Abelard (1079-1142) und seiner Schülerin Heloise (1095-1164), für deren Schicksal sich das 18. Jahrhundert besonders empfänglich zeigte. 1717 erschien das Gedicht „Eloisa to Abelard“ des englischen Dichters und Schriftstellers Alexander Pope (1688-1744), das sich das gesamte 18. Jahrhundert hindurch großer Popularität erfreute, sprach es doch das Empfinden der Aufklärung und der Vorromantik gleichermaßen an. Die auf Tasse und Untertasse dargestellten Porträts der beiden Liebenden erfreuten sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit und gehen zurück auf ein 1775 in London erschienenes Schabkunstblatt mit der Darstellung der Heloise sowie auf das im darauffolgenden Jahr erschienene Pendant mit der Darstellung des Abelard. Beide Blätter wurden nach Gemälden des englischen Malers Daniel Gardner (1850-1805) angefertigt.

Literatur : Wegner (2012), S. 33ff.