Seltenes Speiseservice "Blau-bunte Blume", 34 Teile | siehe Nachtrag. Meissen.
Schwertermarke, verschiedene Jahreszeichen 2. H. 20. Jh., 1. Wahl. Entwurf: 1972/1975 von Ludwig Zepner (1931-2010; Form); Volkmar Bretschneider (*1930) und Heinz Werner (1928-2019; Dekor).
Unterglasurblaue Malerei, polychrome Aufglasurmalerei, Goldstaffage. 13,25 kg.
34 Teile. Form "Großer Ausschnitt". 6 Suppentassen und 6 Untertassen, 6 Speiseteller, 6 Salatteller, 6 Dessertteller, 2 Schüsseln (Ø 13,5 und 20,5 cm), 1 Schale (Ø 24 cm) und 1 Saliere.
Die Blumenmalerei in Meissen hat eine lange Geschichte und eine große Tradition. Jede Epoche brachte große Meisterleistungen hervor, die die besondere Handschrift der Künstler, des Designs und der Mode jedes Jahrzehnts trugen. Der wohl größte Wurf der Postmodere der Siebzigerjahre hinsichtlich formaler und dekorativer Gestaltung ist die 'Blau-bunte Blumenmalerei', Eine beeindruckende Tafel mit diesem Speiseservice war der Höhepunkt der Standgestaltung der Manufaktur zur Leipziger Herbstmesse 1974. (vgl. Meissener Konturen 1960-1990, S. 253) Ausführlich beschreibt J. Schärer in 'Meissener Konturen' welche große Herausforderung die Entwicklung und Herstellung dieses Porzellans erforderte: Nur besonders begabte Blumenmaler konnten diese Malerei, die das Normalmaß der Blumenmalerei weit überstieg, umsetzen. Hinzu kamen hohe technische Herausforderungen. Die Folge dieser höchsten Ansprüche war, dass der Dekor nur relativ selten gemalt wurde und demzufolge sehr rar ist (a.a.O., S. 254). Die Malerei auf diesem Speiseservice erscheint außerhalb jeden Regelwerks der Porzellanmalerei und besitzt eine Lebendigkeit, die so nur auf Einzelkunstwerken, nicht aber auf Gebrauchsporzellan zu finden ist. Den Granden Heinz Werner und Volkmar Bretschneider verdanken wir, das auf diesem Service der ganze Reichtum sommerlicher Blütenpracht zur Geltung kommt. Aquarellartig, ungebunden und doch fein nuanciert und in der Kombination von Unterglasur- und Aufglasurmalerei erreichen die Künstler eine beeindruckende Tiefe und Räumlichkeit. Hier ist jedes Serviceteil ein besonderes Unikat und erlesenes Kunstwerk. Flower-Power auf allerhöchstem künstlerischen Niveau. (vgl. Meissner Konturen 1960 -1990, S. 84/85 und S.253f) | Nachtrag 18.02.24: Chip an 1 Untertassenstand.
Literatur : Ausstellungskatalog: Meissener Konturen (1991), 1991, S. 84f. und S. 253f.
Aufrufzeit 23. | Feb 2024 | voraussichtlich 18:13 Uhr (CET)