1474
Speiseservice der Fürstin Anna-Luise von Schwarzburg-Rudolstadt. Meissen.
Knaufschwerter, ab 1850-1918, 1. Wahl, unterseitig alte Inventarnummern.
Polychrom bemalt, goldstaffiert.
55 Teile. Form "Altbrandenstein" und "Neubrandenstein". Auf der Fahne jeweils das Wappen des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt, im Spiegel und auf der Fahne Blumenbuketts und Streublümchen. 12 Speiseteller, 12 Suppenteller, 2 Schalen (Ø 24 cm), 2 Gemüseteller (Ø 30,5 und 36 cm), 2 verschiedene Ovalplatten (L 35 cm), 12 Mokkatassen und 13 Untertassen. 1 Schale mit minimalem Randchip, Chip am Standring von 1 Schale, 1 Platte mit unterseitiger Ausschleifung, minimaler Goldabrieb an den Ovalplatten.
Bei dem Service handelt es sich um eine Sonderanfertigung für das Fürstenhaus Schwarzburg-Rudolstadt. Das Reliefdekor „Alt-Brandenstein“ wurde erstmals um 1740 in der Porzellanmanufaktur Meissen für den 1739 zum Oberküchenmeister beförderten Friedrich August Brandenstein angefertigt. 1744 überarbeitete der Modelleur Johann Friedrich Eberlein (1695-1749) das Relief, indem er den Stegen einen s-förmigen Schwung verlieh und die nun als „Neu-Brandenstein“ bezeichnete Form an den Zeitgeschmack des Rokoko anpasste. Meissener Porzellan war bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts auch am Hofe der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt in Benutzung, doch ließ dann - wohl aus Kostengründen – Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt (1721-1767) das Service mit dem Altbrandenstein-Relief von der Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur herstellen. Die Dekore dieses Hoftafelservice und des vorliegenden Service aus dem Besitz der Fürstin Anna-Luise von Schwarzburg-Rudolstadt sind dabei identisch: in einem Reservestück das Wappen des Fürstenhauses sowie Blumenbuketts, Streublümchen und Goldränder.
Literatur : Thüringer Landesmuseum Heidecksburg-Rudolstadt (1999), S. 200; Walcha (1973), S. 482f./Nr. 127; Sterba (1988), S. 124.
Provenienz : Nachlass der Fürstin Anna-Luise von Schwarzburg-Rudolstadt / nach 1918 in Schloss Heidecksburg gelagert, dort im Zuge der Fürstenenteignung rückwirkend in das Jahr 1945 enteignet, folgend in der Heidecksburg verwahrt und auf Grundlage des § 5 Ausgleichsleistungsgesetzes im Jahr 2008 an die Erben in Rudolstadt zurückgegeben.
Limit 2600 €
• LIVE-Auktion beginnt in -881 Tagen
• Aufrufzeit: 24. | Jun 2022 | voraussichtlich 10:44 uhr
• Aufrufzeit: 24. | Jun 2022 | voraussichtlich 10:44 uhr
Zuschlag 10000,00 €
Verkauft
Einloggen